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Offener Brief vom 19.06.2012 an Bürgermeisterin Kwasny

Bürgerinitiative pro O befragt Bürgermeisterin Kwasny zur L361n

 

Die Bürgerinitiative pro Ortsumfahrung Kapellen-Wevelinghoven e. V. (pro O) hat am 19. Juni 2012 mit einem offenen Brief auf die Aufforderung von Bürgermeisterin Kwasny reagiert, mit den Gegnern des Lückenschlusses, “gemeinsam nach Lösungen zur Entlastung der vom Verkehrslärm belasteten Bürger zu suchen".  Pro O erklärt, dass es die Pflicht und Schuldigkeit der Politiker sei, Löungen vorzugeben. Dafür wurden sie in die Verantwortung gewählt und jetzt sei es an der Zeit, Antworten zu geben. Pro O erwartet für die Bürgerinnen und Bürger in Grevenbroich eine klare Antwort, damit transparent wird, wo unsere politisch Verantwortlichen in der Sache stehen. Seit mehr als 50 Jahren warten die Menschen auf diese Ortsumfahrung. Die geplante Trassenführung (Variante II) wurde – neben vielen anderen Varianten – begutachtet und als einzige für "gut" befunden – die L361n muss jetzt kommen!

 

 

Den kompletten Wortlaut des offenen Briefes finden Sie hier:

 

Offener Brief an Ursula Kwasny, Bürgermeisterin der Stadt Grevenbroich

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin,


die örtliche Presse berichtete in der vergangenen Woche, dass Sie anlässlich der Übergabe einer Unterschriftenliste für ein Lkw-Durchfahrtsfahrverbot in Kapellen und Wevelinghoven die Bürgerinitiativen "Rettet die Erftaue" und "pro-Ortsumfahrung Kapellen-Wevelinghoven e. V.“ auffordern, “gemeinsam nach Lösungen zur Entlastung der vom Verkehrslärm belasteten Bürger zu suchen”.


Wir möchten Sie daran erinnern, dass Sie selbst vor den Kommunalwahlen 2009 der IHK Mittlerer Niederrhein gegenüber geäußert haben: ... "Daher ist der Lückenschluss der L361n wichtig. ... Zudem werden die Bürger vom Durchgangsverkehr entlastet.“ Auch in einer gemeinsamen Resolution der Fraktionen der CDU und SPD im Rat der Stadt Grevenbroich vom 11. April 2011 heißt es: "Die L361n muss kommen!" Die einzig mögliche Entlastung und eine Verbesserung der Wohnqualität in den betroffenen Ortsteilen kann nur durch die zügige Verwirklichung der L361n erreicht werden. Das sehen – mit Ausnahme der GRÜNEN –  alle etablierten Parteien im Stadtrat so.


Ein Lkw-Durchfahrtsverbot für Kapellen und Wevelinghoven ist kontraproduktiv


Die Einführung eines Lkw-Fahrverbotes hält die Bürgerinitiative pro O nicht für ein probates Mittel. Einerseits würde der Lkw-Verkehr in Ermangelung adäquater Ausweichstrecken dadurch nur in die umliegenden Orte verlagert – die Anwohner im Neubaugebiet in Kapellen, in Hemmerden und in Noithausen wären die Leidtragenden. Andererseits müsste eine Fülle von Ausnahmegenehmigungen für die im Stadtgebiet ansässigen Unternehmen erteilt werden. Eine Kontrolle der Einhaltung eines Lkw-Durchfahrtverbotes erscheint zudem nicht praktikabel. Allein eine Ausgrenzung des Lkw-Verkehrs in Kapellen und Wevelinghoven könnte die Verkehrsprobleme auf den Durchgangsstraßen nicht lösen: Die Mehrzahl der Fahrzeuge, die unsere Straßen verstopfen, sind Pkws. Von pro O werktags durchgeführte Stichproben ergaben ein Verhältnis von 15 Pkw je Lkw.


Klare Aussagen durch die Politik fördern Lösungen


Durch Fehlentscheidungen in der Politik haben die Ortsteile Kapellen und Wevelinghoven bislang noch keine Ortsumfahrung. Hierdurch entsteht eine Vernachlässigung der innerörtlichen Durchfahrtsstraßen und eine nicht mehr zu ertragende Belastung für die Bewohner der anliegenden Häuser. Leerstehende Häuser und der Verfall der Immobilienpreise sind direkte Folgen dieser Politik – die Dorfkerne sterben!


Gewerbetreibende und Industrie sehen keine Möglichkeit ihre Betriebe bei uns anzusiedeln, da durch die schlechte Verkehrsanbindung andere Wettbewerbsvorteile nicht zum Tragen kommen. Anstatt dies nun zu fördern und kurze Arbeitswege für die Bürger zu schaffen – womit eine Verkehrseindämmung einherginge – vernachlässigen unsere gewählten Vertreter eine zukunftsweisende Verkehrsentwicklung.


Aus reinem Populismus melden sich jetzt die Gegner der Ortsumfahrung wieder zu Wort und fordern ein Lkw-Durchfahrtsverbot für die besagten Ortsteile (warum erst jetzt). Ihrem Vorwand, die Erftaue retten zu wollen, wurde der Wind aus den Segeln genommen: Die neue Planung der L361n beeinträchtigt die Erftaue nicht. Das nunmehr geforderte Lkw-Durchfahrtsverbot dient nur der Ablenkung, um den Lückenschluss der L361n zu verzögern.


Dabei scheint es den sog. "Auenrettern“ nicht um die Natur und niedrigere Verkehrbelastung zu gehen, sondern hier versucht eine Minderheit auf Kosten der Allgemeinheit eine privilegierte Lage beizubehalten. Ein Interessenausgleich wäre von Nöten! Die von den Gegnern der Ortsumfahrung nun plötzlich beklagte innerörtliche Verkehrbelastung ist erst durch ihr eigennütziges Verhalten entstanden und wird auf die Dauer zum Niedergang eine Region führen, wenn die Politik weiterhin so fahrlässig handelt.


In der momentanen Situation rät unsere Bürgermeisterin, dass sich die Bürgerinitiativen doch bitte einigen möchten. Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, es ist die Pflicht und Schuldigkeit der Politik, Lösungen vorzugeben! Dafür haben wir sie in die Verantwortung gewählt und fordern die Antworten auf anliegende Probleme. Wir erwarten für die Bürgerinnen und Bürger in Grevenbroich eine klare Antwort, damit transparent wird, wo unsere politisch Verantwortlichen in der Sache stehen. Seit mehr als 50 Jahren warten die Menschen auf diese Ortsumfahrung. Die geplante Trassenführung (Variante II) wurde – neben vielen anderen Varianten – begutachtet und als einzige für gut befunden – L361n jetzt! (gemeinsam handeln – pro O)


Der Vorstand der Bürgerinitiative pro Ortsumfahrung Kapellen-Wevelinghoven e. V.


Offener Brief an Bürgermeisterin Kwasny
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