Kandidatenbefragung 2020

pro O legt Ergebnis der Befragung der Grevenbroicher Bürgermeisterkandidaten vor 

Die Bürgerinitiative pro Ortsumfahrung Kapellen-Wevelinghoven e. V. (pro O) hat alle vier Grevenbroicher Bürgermeisterkandidaten zu ihrer Einschätzung der Verkehrsproblematik in Kapellen, Wevelinghoven und weiteren Stadtteilen befragt.. Folgende vier Fragen wurden allen drei Bewerbern am 5. August 2020 per E-Mail gesendet:

• Die Ortschaften Kapellen und Wevelinghoven haben im Gegensatz zu vielen Nachbarorten bis zum heutigen Tage immer noch keine Ortsumfahrung für den Durchgangsverkehr. Wie bewerten Sie die derzeitige Verkehrsbelastung und die damit verbundenen Gefährdungen für die betroffe-nen Bürgerinnen und Bürger?
   
• Seit mehr als 50 Jahren wird den Bürgerinnen und Bürgern von der Politik eine Ortsumfahrung versprochen. Der Ausbau der L361n (Variante II) stellt laut einer im Sommer 2013 durchgeführten Umfrage für über 95 Prozent der Anwohner die einzig sinnvolle Alternative zur Reduzierung des Verkehrsaufkommens in den genannten Ortschaften dar. Wie stehen Sie zum Ausbau der L361n?
   
• Sollte das derzeit in Bearbeitung befindliche Gutachten im Herbst die Umweltverträglichkeit der L361n bescheinigen, wären damit auch alle Argumente bzgl. einer „Zerstörung der Umwelt“ vom Tisch. Die L361n wäre damit die am schnellsten zu realisierende Ortsumfahrung. Was beabsich-tigen Sie für die Betroffenen aktiv zu tun, um den Bau der L361n möglichst bald zu ermöglichen?
   
•  Die L361 verbindet zwischen Mönchengladbach und Grevenbroich (sowie im weiteren Verlauf der B59 bis Köln) nicht nur viele Städte und Gemeinden, sondern auch eine Vielzahl von Gewer-be-, Handels- und Industriestandorten mit Anschlüssen an Häfen, Flughäfen und bedeutsamen Land- und Wasserwegen. Der fehlenden Lückenschluss der L361 könnte insbesondere im Hin-blick auf die Umstrukturierungen durch den Stopp des Braunkohleabbaus fatale Folgen für den Wirtschaftsstandort Grevenbroich haben. Sehen Sie das auch so?
   

Nachdem alle Bewerber ihre Antworten innerhalb der vorgegebenen Frist eingereicht hatten, legte der überparteiliche Verein jetzt die Ergebnisse der Befragung vor: Alle Auskunft gebenden Bewerber schätzen die Verkehrsbelastung in den betroffenen Stadtteilen als zu hoch ein. Michael Heesch (CDU) sprach sich klar für die L361n aus und hält den Lückenschluss nicht nur für die Anwohner an den Durchfahrtsstraßen, sondern auch für gewerbliche Unternehmen für absolut notwendig. Dirk Heyartz (GGV) ist für die Umsetzung der Variante II, sofern die Mehrheit der Einwohner vor Ort dafür ist. Lediglich der amtierende Bürgermeister, Klaus Krützen (SPD), der seit zehn Monaten gegen den Lückenschluss der L361n ist, bleibt bei seinen realitätsfremden Plänen: Er möchte die betroffenen Menschen mit kurzfristigen Maßnahmen (?) und einer Umgehung nordwestlich der Ortschaften entlasten. 

Auffällig bei den Antworten war, dass Krützen weiterhin an seinem Vorhaben zur Herabstufung der L361 festhält, obwohl ihm eine diesbezügliche Absage von Minister Wüst bereits vorlag. Im Zusammenhang mit seinem weiteren Festhalten am sog. „Krützen-Highway“, der frühestens in zwanzig Jahren realisiert werden könnte, kann man Krützens Pläne nicht ernsthaft als kurzfristige Lösung bezeichnen. Heesch bekräftigte nochmals sein „ja“ zur Ortsumfahrung L361n und wies sowohl auf die überregionale Bedeutung dieser Ortsumfahrung als auch auf die Bedeutung der L361n für die wirtschaftliche Entwicklung Grevenbroichs hin. Heyartz würde der Expertise der Gutachter vertrauen, sofern diese die Umweltverträglichkeit der L361n bescheinigen und stellt das Gut „Gesundheit der Menschen“ vor das Gut „Natur und Umwelt“. 

Die auf die Kernaussagen der Kandidaten reduzierten Antworten zeigt das folgende Schaubild:

Schaubild Kandidatenbefragung

Der volle Wortlaut der Antworten der Kandidaten steht nachfolgend zum Download bereit:

Das oben gezeigte Schaubild mit den auf die Kernaussagen der Kandidaten reduzierten Antworten steht nachfolgend zum Download bereit: